Neurodermitis - Ursachen & Therapie
Neurodermitis
Es handelt sich um eine chronische, wiederkehrende, entzündliche und durch viele Faktoren bedingte Hauterkrankung. Der Neurodermitis liegt eine genetische Neigung (Prädisposition) zugrunde, durch die es zu Störungen des Immunsystems kommt, äußere Einflüsse begünstigen dann das Auftreten der Erkrankung. Neurodermitis ist in den Industrieländern eine sehr häufige Erkrankung, insbesondere im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter sind 10-15 % der Kinder betroffen. Im Jugendalter bessern sich meistens die Beschwerden.
Häufige Auslöser bzw. Verstärker
- Allergene aus der Luft oder durch direkten Kontakt. Pollen, Tierhaare (Hund/Katze), Hausstaubmilben
- Nahrungsmittel: Kuhmilch, Hühnereiweiß, Zitrusfrüchte, Weizen, Karotte, Tomate
- Physikalische und chemische Stoffe: Wolle, Seifen
- Infekte
- Klima: trockene Luft, Wärme/Schweiß, Hauttrockenheit, Winter, Heizungsluft
- Psychische Faktoren: Stress
Hauteigenschaften bei Neurodermitis
Der Fettgehalt der Haut ist genetisch vermindert, dadurch steigt der Wasserverlust über die Haut; es kommt zu trockener Haut und einer Störung der Hautbarriere.
Diagnostik
Wenn anhand des Hautbildes und der Vorgeschichte sowie der Beschwerden (Juckreiz), der Verdacht auf eine Neurodermitis besteht, kann es hilfreich sein, mit Allergietests auf der Haut (z.B. Pricktest) und im Blut herauszufinden, ob Allergien bestehen, die eine Neurodermitis, wie oben beschrieben, unterhalten und verschlechtern können. Allerdings leiden nur 30% aller Neurodermitiker an Allergien. Des Weiteren kann es hilfreich sein, wenn zeitweise ein sog. Symptomtagebuch (Nahrungsmittel) geführt wird.
Therapie
-Basisbehandlung: Reinigung ( bei Kleinkindern durch tägliches Baden mit speziellem Badeöl (z.B. Balmandol®)
- Rückfettung mit (Fett-)Salbe (z.B. Neribas® Salbe (Winter), Neribas® Creme (Sommer)
- Neurodermitsschulung (Informationsveranstaltung für Eltern von betroffenen Kindern an sechs Abenden mit Experten aus der Kinderheilkunde, der Ernährungsberatung und der Psychologie
- Meidung von Wolle, besser weiche Kleidung (Baumwolle)
- Ggf. Kleidung auf „links“ tragen wegen Reibung der Nähte
- Nicht zu viel Zitrusfrüchte und Tomaten
- Kühle Umschläge mit Schwarztee bei Juckreiz, danach fetten oder direkt auf die eingecremte Haut feuchte Umschläge (fettfeucht)
Antientzündliche Therapie
Kortison auf die betroffenen Hautpartien (lokal) im Schub. Eine Behandlung mit Kortison ist, sofern sie gezielt und zeitlich begrenzt erfolgt, auch im Kindesalter, nahezu frei von Nebenwirkungen.
Intervalltherapie, die weitere Schübe unterbinden oder verzögern soll
Kortison oder Immunmodulatoren(z.B. Tacrolimus, Protopic®) 1-2 mal pro Woche.
Hautarzt online fragen
Die Anfrage an den Hautarzt können Sie zunächst auch mit Fotos online stellen. Hierzu können Sie unser Anfrageformular nutzen. Unsere seit Jahren tätigen und sehr erfahrenen Hautärzte geben Ihnen in kurzer Zeit eine Rückmeldung, ob es sich um eine Intertrigo oder etwas anderes handelt.
Erklärvideo
Erklärvideo mit Dr. Durani zum Thema Neurodermitis
Erklärvideo mit Dr. Durani zum Thema Neurodermitis und Baden
Erklärvideo mit Dr. Durani zum Thema Neurodermitis und Corona Maske
Erklärvideo mit Dr. Bettina Schulz zum Thema Neurodermitis & Ernährung
Erklärvideo mit Annika Schmidt zum Thema Neurodermitis und Psyche
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